Blog Archive Oct 6, 2011

Groß versus Klein: Wo arbeitete ich am liebsten?

Ich kann mich an meine früheren Zeiten erinnern, als ich noch selbst auf der Jobsuche war. Ich fragte mich ständig, ob ich gut genug für die großen Agenturen bin (ich wollte, natürlich, die großen Namen in meinem Lebenslauf haben). Aber was mache ich da – Kaffee kochen oder an Projekten arbeiten? Beissen sie, wenn ich meine Hand (Portfolio) ausstrecke? Zugegeben ich hatte schon eine gewisse Unsicherheit – nicht nur über meine Fähigkeiten, aber auch über meine persönlichen Eigenschaften und andere Hintergründe. Aber das war schon immer so…

Wenn ich heute einen Rückblick werfe, wo ich tatsächlich gearbeitet habe, ist es offensichtlich, dass es immer die kleinen Unternehmen waren; eine Ausnahme war mein erster Arbeitgeber – das war ein mittelständisches Unternehmen, zu deren besten Zeiten mit 200 Leute am Bord. Und ich bereue keine Minute davon. Man war ständig am machen und tun, man lernte jeden Tag was neues (und praktisches), man war hautnah an den Projekten dran und hatte seinen Kaffee selbst gekocht. In welcher anderen Agentur dürfte ich direkt für den Riesen wie Procter & Gamble, Adidas, Vertu oder TAG Heuer arbeiten? Wahrscheinlich in keiner. Und, nicht zuletzt, ich hatte immer viel Verantwortung getragen. Es fühlte sich an, als ob ich selbständig war – krank werden durfte ich nicht, weil kein anderer den Job übernehmen könnte.

Turbulent. Stressig. Aber im Nachhinein mit viel Erfahrung und Spaß.

Übrigens, zwei Arbeitgeber waren erst 3 bis 4 Leute, als ich die Läden betratt. Heute sind sie eher 20 bis 100 Köpfe groß. Je kleiner desto menschlicher und interessanter – so dachte ich. Und es scheint, ich hatte recht.

- Alexey